Nach mir

 

Nach mir oder hinter den Blütendolden

Ist kein Wort

versteckt hinter Schweigen

erstickende Decke Vakuum

ausgehöhlter Ton

 

Deine Worte sind mein Totengesicht.

 

Ich habe auch als Tote rote Wangen

und bläuliche Lippen

auch

 

Die Kühle frisst Stimmbänder

vom Boden zurück

fragen dich meine matten Lider

wusstest du das

 

Raureif rauchen

als Filter, blasser

wirst du

Deine Worte lecken

Leere zu

Pappmaché

 

Dumpf hallt dein Mund

gelblich, müde

 

hinter den Blütendolden, die ein Blau

nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau,

als wollten sie es wiederum verlieren,

 

Und wie in alten blauen Briefpapieren

ist Gelb in ihnen eine alte Ahnung

die nichts vergisst und gestern stirbt

 

die eine Ader unterm Auge

zerkratzt den Film

Zeit schmirgelt transparente

Gesichter

Ein Blau platzt verhuscht übers Bild

Wolken Kratzer auf Zelluloid

 

Ich sehe deine Lippen zucken

Gesten hinter Nebel Farn

trockene Hortensienflügel. Fliegenblätter.

Alles ist Lärm.

Ihr abruptes Zittern, Spucken.

 

Am Ende diese Wolke, die verblassende

Leichtigkeit und Auflösung, schwer –

 

Sich kurz vergessen zwischen

Sagen und Sehen

und dann ein Foto machen

von etwas, das es nicht gibt.

 

Meine Haut zerfällt über deinem Gesicht

Unschärferelationen in den Wimpern

Körnung rieselt, trüber

Hagel schmilzt im Knochenmark

 

Geräusch, verirrt im Nirgendwo.

 

 

 

 


Frei basierend auf dem Film Rede und Nachrede (2025) von Teoman Yüzer; in Anlehnung an Rilke und Blanchot.